Doping im Radsport
  Der menschliche Siegeswille und seine Ursachen
 

Der Wille im Allgemeinen ist „im Unterschied zu Trieb und Begehren ein geistiger Akt, von dem ein Impuls zur Verwirklichung bestimmter Ziele“1, in diesem Falle des Sieges, ausgeht. „Zum Willensvorgang gehören der Willensakt“ beziehungsweise „Willensentschluss oder die Wahl, als deren Ursache die bewussten Beweggründe (Motive) erlebt werden und deren Folge die Willens­handlung ist“2. Der menschliche Siegeswille ist demnach eine Sinneshandlung des humanen In­dividuums, bei dem er einen Impuls auslöst sein Ziel, den Sieg in einem Wettkampf und auch im alltäglichen Leben, zu verwirklichen.

Jedoch ist die Existenz des vermeintlichen Dranges sich aus der Allgemeinheit hervorzuheben in Frage gestellt, das heißt er existiert nur vermutlich und ist wissenschaftlich nicht nachzuweisen. Auch für viele Psychologen ist das Vorhandensein des menschlichen Siegeswillen „[ei]ne schwierige Frage“3. Dennoch kann man vor allem bei Leistungssportlern von einem gewissen inneren Antrieb zu gewinnen ausgehen. „Wir wollen ja alle irgendwo glänzen“4. Immerhin glauben auch 71,3% der Bevölkerung an einen grundsätzlichen Siegeswillen in der menschlichen Psyche.

Für diesen innerlichen Ehrgeiz ist immer ein besonderes Talent beziehungsweise einen einzigartige Fähigkeit grundlegend notwendig. Natürlich ist der Siegeswille auch „typabhängig“5. Die Ausprägung ist hierbei hinsichtlich der verschiedenen Charaktere der Individuen unterschiedlich stark verankert. Aus psychologischer Sicht kommen vor allem Menschen mit narzisstischen Zügen in der Persönlichkeit als potentielle Träger eines stark ausgeprägten Siegeswillen in Frage. Das sind Menschen, „die auf den eigenen Erfolg bedacht sind“6, „die aus reinem Selbstwertgefühl und Ehrgeiz [...] [handeln] um [...] [diese] aufzuwerten“7. Für diese Persönlichkeiten spielt es eine sehr große Rolle, erfolgreich zu sein „und auch mit allen Mitteln dafür zu kämpfen“8. Auch für jene, welche schon den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht haben, trifft es ebenso zu, hierbei ist nur der „Motor [...] ein anderer“9. Grundsätzlich ist hier der Gedanke ausschlaggebend, „kein Versager zu sein„ und sich„ unbedingt beweisen zu müssen“10. Bei Persönlichkeiten die zu depressiven Veranlagungen neigen sind derartige Charakterzüge eher selten ausgeprägt. Zusammengefasst muss man sagen, das es nicht der Sportler im allgemeinen ist, welcher zum Doping neigt. Vielmehr ist der Griff zum Dopingmittel von der Persönlichkeit des Einzelnen, sowie von privaten Gründen oder auch gesellschaftlichen Gründen, wie „Druck, [...] Angst vor öffentlicher Schande [...] [und] natürlich auch Geldgier“11, abhängig.

Diese genannten Faktoren können im Zusammenspiel dazu führen, das der Sportler seine moralischen Grenzen überschreitet und der Drang zu gewinnen ihn zur Illegalität treibt. Doch nicht nur bei Leistungssportlern kann der Siegeswille zur Illegalität führen. 85,7 Prozent sagten bei einer Umfrage aus, dass sie für einen Sieg egal in welchem Bereich, die Grenzen der Legalität überschreiten würden.

Dieser so genannte Siegeswille lässt sich natürlich auch brechen. Dabei bricht man leider „nicht nur den Siegeswillen, sondern insgesamt dieses Gefühl, das [...] [man] etwas bewerkstelligen kann oder [...] [man sein] Leben selber regeln“12 kann. Diese manipulierten Menschen „haben [dann] das Gefühl, alles was ich mache, führt zu nichts“13. Der Drang zum Siegen kann jedoch auch, durch äußere Auswirkungen beeinflusst, gesteigert werden. Wenn ein Individuum dauerhaft unter Druck gesetzt wird, beginnt es irgendwann von ganz alleine an zu „gucken was es da noch so für Wege gibt besser zu werden“14.

Neurologisch lässt sich der Siegeswille eher nicht nachweisen oder erklären. Es existiert im Gehirn keinen Faktor, der den Drang zu Siegen und sich in den Vordergrund zu drängen, verursacht. Jedoch gibt es ein „Belohnungszentrum“15, welches auf eine solche Art und Weise stimuliert werden kann, das den Siegeswillen als Mittel der Belohnung in den Vordergrund rückt. Diese Stimulierung ist jedoch nicht zu trainieren, sondern ist wiederum charakterabhängig.

Grundsätzlich ist erkennbar, das Menschen die dem Leistungssport nachgehen eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit besitzen, bei der auch der Siegeswille meist stark ausgebildet ist. Deshalb ist wohl auch der Siegeswille mitverantwortlich für die Entscheidung des Sportlers,

Doping ernsthaft in Betracht zu ziehen, was sich auch aus der allgemeinen Meinung schließen lässt, und bildet hierbei eine wichtige emotionale Grundlage zum Überschreiten dieser moralischen Grenze.

1 Knaurs Jugendlexikon

2 ebd.

3 Interview mit Doktorin der Psychologie Marquar vom 07. Februar 2008 um 14.00 Uhr

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