Doping im Radsport
  Definition
 

Das Wort „Doping“ stammt ursprünglich aus Südafrika und bezeichnete dort einen Schnaps, den die Eingeborenen bei ihren Festen getrunken haben. Der Begriff „Doping“ wurde von den Buren1 und später von den Engländern übernommen und bezeichnete in der Folgezeit generell Getränke mit stimulierender Wirkung.


Unter Doping versteht man im Allgemeinen die Einnahme unerlaubter Substanzen oder die Nutzung unerlaubter Methoden zur Leistungssteigerung. Solche Verbote dieser Substanzen beziehungsweise Medikamente werden von den jeweiligen Sportverbänden bestimmt. Die Verbotslisten sind offen und können jeder Zeit ergänzt werden. Die Gründe für ein Verbot sind in erster Linie die unfaire und damit nicht trainingsbedingte Leistungssteigerung, die durch ein Dopingmittel hervorgerufen wird. Die Einnahme von Dopingmitteln gefährdet außerdem die Gesundheit des Sportlers und stellt somit ein Risiko für ihn dar. Die meisten bekannten Dopingmittel wurden ursprünglich zur Heilung von Krankheiten entwickelt und hergestellt.

Doping ist der Versuch, Grenzen zu sprengen, um im Wettkampf der Bessere beziehungsweise der Beste zu sein. Dabei widerspricht Doping den grundlegenden Prinzipien des Sports. Es kann der Gesundheit des/ der Dopenden schaden und verletzt die Chancengleichheit und sportliche Fairness. 1963 gab der Europarat eine erste allgemeine Definition für Doping bekannt: „Doping ist die Verabreichung oder der Gebrauch körperfremder Substanzen in jeder Form und physiologischer Substanzen in abnormaler Form oder auf abnormalem Weg an gesunde Personen mit dem einzigen Ziel der künstlichen und unfairen Steigerung der Leistung für den Wettkampf.“2 Die laufenden Diskussionen, aber auch die juristischen Schwierigkeiten führten dazu, dass man versuchte, die Definition zu präzisieren. Folgende Fälle gelten heute laut WADA3 als Verstöße:


  • die Anwendung oder auch nur der Versuch der Anwendung einer verbotenen Substanz oder einer verbotenen Methode

  • die Verweigerung oder Nichterfüllung einer Dopingkontrolle ohne entsprechende Begründung

  • die Nichtverfügbarkeit bei Kontrollen außerhalb des Wettkampfes bzw. das Nichteinhalten der Aufenthaltsmeldepflicht

  • der Betrug oder Versuch eines Betruges bei der Dopingkontrolle

  • der Besitz von verbotenen Substanzen oder die Weitergabe einer verbotenen Substanz

  • sowie die Mitbeteiligung oder Ermutigung eines Dritten, gegen Anti-Doping Regeln zu verstoßen


Nach dem World-Anti-Doping-Code4 kommt ein Wirkstoff auf die Verbotsliste, wenn er gegen zwei der folgenden drei Kriterien verstößt:


  • wenn er prinzipiell leistungssteigernd ist

  • wenn er ein Gesundheitsrisiko darstellt und/ oder den Geist des Sports schädigt


Doping ist ein Thema, welches heute nicht mehr nur im Zusammenhang mit Leistungssport und Spitzenathleten steht. Untersuchungen zeigen, dass auch im Breiten- und Freizeitsport legale und illegale Substanzen längst kein „Tabu“ mehr sind. Als gedopt wird ein Sportler erklärt, wenn ihm im Urin oder im Blut verbotene Substanzen nachgewiesen werden oder er es selbst zugibt. Es liegt noch das Problem der Nachweisbarkeit von verbotenen Stoffen vor, da beispielsweise Stoffe, die längere Zeit vor einem Wettkampf eingenommen werden, nur schlecht bzw. gar nicht mehr nachweisbar sind. Außerdem gibt es eine „Grauzone“ zwischen dem, was erlaubt und unerlaubt ist. Zum Beispiel werden leistungssteigernde Mittel wie Kreatin benutzt, welche jedoch nicht auf der Verbotsliste stehen. Aus dieser „Dopingmentalität“ kann sich häufig der Griff zu „echten“ Dopingmitteln entwickeln.

Im folgenden Zitat wird deutlich, welches Problem Doping darstellt: „Doping ist kein spontaner Fehltritt eines erwachsenen Sportlers. Der Einsatz von leistungssteigernden Substanzen beginnt in vielen Sportarten bereits im Kindes- und Jugendalter, als Bestandteil der sportspezifischen Sozialisierung.“5

1Weiße Einwanderer Südafrikas

2http://de.wikipedia.org/wiki/Doping, 02.01.2008

3Welt Anti-Doping Agentur

4Basisdokument des Welt Anti-Doping-Programms

5Meutgens, Ralf(Hrsg.): Doping im Radsport, Bielefeld 2007, S. 17

 
  Heute waren schon 18 Besucher (18 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden