Im Vergleich zum Jahr 2006 gab es im Jahr 2007 weniger registrierte Dopingfälle. Während es im vergangenen Jahr 76 Fälle im Profiradsport gab, waren es 2007 noch 64. Diese Zahl ist auch sehr hoch, aber man kann trotzdem erkennen, dass die Zahl gesunken ist. Worauf ist dieser Rückgang zu führen? Liegt es vielleicht daran, dass die Strafen für die Sünder sehr streng geworden sind? Die Vorstellung, dass man als Profisportler nur bis zu einem Alter von 30-35 Jahren aktiv sein kann, dann ist es sehr zu überlegen, ob man dopt. Ein Rennfahrer, der 30 ist und beim dopen erwischt und für 2 Jahre gesperrt wird, kann seine Karriere aufgeben. Es ist dann nicht nur das Alter, was ihn zur Aufgabe zwingt, sondern auch die weiteren Folgen für einen Dopingsünder, die sich aus der Situation ergeben. Hat man als Profi erst einmal gedopt, fährt diese Tatsache ständig mit einem mit. Die Fans haben es schwer nach einem Comeback wieder an die natürliche Stärke „ihres“ Fahrers zu glauben. Die Leitung eines Rennstalls¹ überlegt sich auch sehr gut, ob sie einen ehemaligen Sünder im Team unter Vertrag nimmt. Eigentlich hilft es nur den Fahrern, wenn sie sich im Laufe ihrer Karriere einen Namen gemacht haben. Fahrer wie Armstrong, Basso, Landis oder auch Ullrich würden jederzeit einen neuen Vertrag bekommen, solange es ihnen nicht untersagt ist. Ivan Basso wurde von seinen Team suspendiert und noch bevor er eine Strafe bekam vom Team CSC unter Vertrag genommen.

Basso, der im Jahr 2006 schon seine Strafe bekam, durfte im Jahr 2007 nicht in einem Profiteam fahren. Doch es gab in diesem Jahr andere, unter Fans sehr bekannte Fahrer, die des Dopings überführt wurden. Einer von ihnen ist der italienische Sprintstar Alessandro Petacchi. Im Jahr 2007 fuhr er für das deutsche Team Milram und war während des Giro d’Italia⁴ sehr erfolgreich. Er gewann 5 Etappen nach einem Massensprint und wurde von vielen gefeiert. Nachdem er am 23.05.2007 kontrolliert wurde, ist vielen klar geworden, warum er zu so viel Siegen kam. Er flog bei jedem Sprint förmlich an allen anderen vorbei und dann wurde klar, dass er gedopt war. Noch bevor das Ergebnis der B-Probe bekannt wurde, wurde Petacchi von der Rundfahrt ausgeschlossen. Er wurde für ein Jahr bis zum 31.08.2008 gesperrt. Natürlich wurde er auch durch die Teamleitung suspendiert, da es beim Team Milram klare Regeln gibt. Ein Fahrer muss mit vielen Konsequenzen rechnen, wenn er dopt oder der Verdacht des Dopings vorliegt.

Auf einen Doping-Verdacht folgt die sofortige Suspendierung. Wird ein Dopingfall bestätigt, folgt die sofortige Entlassung des betroffenen Fahrers. Weitere Folgen sind der Verlust eines Jahresgehalts sowie mögliche Schadensersatzforderungen von Team, Sponsor, Kollegen oder Veranstaltern.⁵

Der zweite Fahrer, dessen Fall genauer untersucht wurde, ist Patrik Sinkewitz. Der Deutsche war zum Zeitpunkt seiner Tat beim deutschen Team T-Mobile unter Vertrag. Nach einer anonymen Anzeige vom 08.06.07 wurde er beim Training kontrolliert. Nachdem die A-Probe kontrolliert wurde und das Ergebnis bestätigte, dass Sinkewitz gedopt hat, gestand dieser sofort. Er wurde nach einem Verfahren in der Zeit vom 16.11.2007 bis 17.07.2008 gesperrt. Außerdem wurde ihm die Suspendierung durch das Team mit einer Geldstrafe von 40.000 € zur Last gelegt. Weitere Ermittlungen wurden allerdings gegen ihn eingestellt.

Alexander Vinokourov ist der letzte Fahrer im Bezug auf 2007. Er gewann im Jahr 2007 ein Einzelzeitfahren bei der Tour de France. Kritiker waren sofort stutzig, weil er bis dahin während der Tour nie so eine starke Leistung gezeigt hat wie bei diesem Rennen. Nachdem er kontrolliert wurde, sollten die Kritiker Recht bekommen. Die A-Probe und später auch die B-Probe waren positiv. Vinokourov bestritt vehement gedopt zu haben. Es wurde aber durch 2 Proben bestätigt, dass er durch Fremdblut gedopt hatte. Daraufhin wurde Alexander Vinokourov für ein Jahr gesperrt. Leider ist mir nicht bekannt, bis wann die Sperre besteht.