Doping im Radsport
  Jahr 2008
 

Das letzte Jahr für die genaue Untersuchung der Dopingfälle ist das Jahr 2008. Nachdem in den vorangegangenen 2 Jahren sehr viele Dopingfälle registriert wurden, hoffte man besonders bei den 3 großen Landesrundfahrten (Giro d´Italia, Tour de France und Vuelta1) auf einen „sauberen“ Radsport. Tatsächlich hatte dieses Jahr noch weniger Dopingfälle als die Jahre zuvor. Es waren nur noch 37. Angesichts der vielen Rennen, die es gab und die große Anzahl der Fahrer, ist die Zahl gering, jedoch für diesen Sport noch relativ hoch. Da dieses Jahr das Aktuellste ist, wird ein Fall intensiver untersucht.

Der Fahrer, der genauer unter die Lupe genommen wurde, ist Riccardo Ricco2. Der 25 jährige Italiener wurde 2008 während der Tour de France positiv auf EPO getestet. Er gewann bereits im selben Jahr 2 Etappen beim Giro d´Italia und das Trikot des besten Nachwuchsfahrers3. Somit waren der Anspruch und die Erwartungen an ihn während der Frankreichrundfahrt sehr groß. Führte dieser Druck dazu, dass er dopte? Hat er es getan um seine Fans und die Medien nicht zu enttäuschen? Diese Fragen kann nur Ricco selbst beantworten und solange sie ihm nicht gestellt werden, kann man nur Vermutungen aufstellen. Klar ist nur, dass er seine Tat nach Verkündung der Ergebnisse der Proben abstritt und erst einige Tage nach Ende der Tour zugab, gedopt zu haben. Ricco war bei vielen Fahrer negativ aufgefallen, nachdem er den Sieg beim Giro d´Italia an Alberto Contador4 (Spanien) abgeben musste. Er verlor das letzte Zeitfahren und auch 2 Minuten in der Gesamtwertung. Somit waren für ihn alle Chancen dahin diese Rundfahrt für sich zu entscheiden. Diese Tatsache war für viele nicht negativ, doch die darauf folgenden Aussagen, Zitat: „Man braucht keine Freunde, um ein Rennen zu gewinnen.“ und „Mit einem besseren Team hätte ich den Giro gewonnen.“5 Eine solche Aussage passt nicht in den Radsport sagten einige Fahrer darauf und auch sein Team war nicht sehr begeistert über diese. Trotzdem wurde er nicht suspendiert oder um eine Erklärung gebeten. Vielleicht liegt es daran, dass Ricco als Ausnahmetalent bezeichnet wurde und jedes Team ein solches Talent gerne unter Vertrag hat.

Diese Aussagen hatten keine Bedeutung für sein Team, doch dafür der Dopingfall während der Tour `08. Es sollte eine „saubere“ Tour werden und ausgerechnet das Talent aus dem Team Saunier Duval-Prodir dopt und wird überführt. Ricco wurde von der Tour mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen und auch vom Team suspendiert. Doch damit nicht genug. Das Team um Ricco verließ die Tour. Die Teamleitung zog alle Fahrer von der Tour de France zurück. Vielleicht lag dieser Rückzug daran, dass Riccardo Ricco nicht der einzige Sünder aus seinem Team war. Sein Teamkollege Leonardo Piepoli6 gewann die Etappe vor Ricco und bescherte dem Team Saunier Duval-Prodir einen Doppelsieg, mit dem niemand gerechnet hat. Piepoli wurde am selben Tag des Dopings überführt. In Berichten konnte man lesen, dass Saunier Duval-Prodir das systematische Teamdoping vorgeworfen wurde. Bewiesen ist nichts, aber die Reaktion der Teamleitung und die Tatsache, dass gleich 2 Fahrer überführt sind, spricht dafür. Nach Verkündung der Ergebnisse schien es, dass man das Problem Doping nicht im Griff hatte.

Schlimm an diesem Vorfall ist vor allem, dass das Team und somit die Fahrer, welche nicht gedopt waren, von der Tour de France ausgeschlossen wurden. Viele Radsportler würden alles dafür geben einmal bei dieser Rundfahrt dabei zu sein.

1 Rundfahrt durch Spanien über 21 Etappen

2 Abb. 10

3 Nachwuchsfahrer = alle Fahrer bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres

4 Abb. 11

5 http://de.wikipedia.org/wiki/Riccardo_Riccò , 26.07.08

6 Abb. 12

 
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